„… Endlich – Visite geschafft. Jetzt noch schnell zwei Arztbriefe abschließen, damit die Patienten entlassen werden können. Ach ja, die Stationsleitung hatte noch eine Frage. Hoffentlich klingelt nicht gleich wieder das Telefon. Die Angehörigen aus Zimmer 8 wollen mich auch noch sprechen. Puh! Hat sich am Dienstplan etwas verändert? Und was sollte ich nochmal fürs Abendbrot einkaufen?“
Als Ärztin oder Arzt in der Klinik sind Sie stetig unter Strom – egal ob auf Station, in der Ambulanz, im OP-Saal oder in einer Funktionsabteilung. Ständig gibt es neue Anfragen und Aufgaben, viele dringend und emotional aufgeladen. Dabei bleibt kaum Zeit sich zwischendurch mit sich selbst zu beschäftigen:
- Wie kann ich mein Tagespensum schaffen?
- Wie kommuniziere ich so eindeutig, dass wenig(er) Nachfragen entstehen?
- Passt das, was ich mache, auch zu mir und meiner Karriere?
- Was gehört alles zu meinen Aufgaben als Führungskraft? Und wie mache ich das am besten?
Aber, wann sich noch mit diesen Themen beschäftigen?
Die spezielle Arbeitswelt in Kliniken stellt an Coachs und Coachings besondere und lösbare Anforderungen. Das heißt: Es ist möglich, dass Sie Ihre Themen bearbeiten können und werden.
Die Voraussetzung ist eine gute Auftragsklärung.
Fragen, die Sie sich im Vorfeld selbst stellen können:
- Was ist mein Thema und mein Ziel?
- Geht es um mich persönlich oder um mehrere Personen?
- Ist das Coaching mein persönlicher Wunsch oder ist es „angeordnet“?
- Mache ich das Coaching privat oder über meine Klinik?
- Wie viel Zeit kann ich realistisch dafür einsetzen?
Fragen bei Aufträgen über die Klinik:
- Wie ist die Patientenversorgung während des Coachings sichergestellt?
- Muss ich während des Coachings telefonisch erreichbar sein?
- Wer gibt den Auftrag und bezahlt das Coaching? (Ärztliche Leitung, Personalabteilung oder andere)
- Kann ich selbst über die Termine entscheiden?
- Ist das Coaching auch dann Arbeitszeit, wenn der Termin in der laut Dienstplan arbeitsfreien Zeit erfolgt?
- Welche Räumlichkeiten bzw. technischen Hilfsmittel stehen in der Klinik zur Verfügung?
Als Coach muss ich kein Medizinstudium abgeschlossen haben, um Ärztinnen und Ärzte erfolgreich in Ihrer Entwicklung zu unterstützen. Jedoch helfen Erfahrungen in der Patientenversorgung und Kenntnisse zu den Abläufen und interdisziplinären Schnittstellen im Klinikalltag sehr. Die Coachees fühlen sich schneller verstanden und die Arbeit an den eigentlichen Themen und Zielen kann zügig beginnen. Die Basis sind gegenseitiges Vertrauen und Akzeptanz sowie Vertraulichkeit und Freiwilligkeit.
Eine Herausforderung ist die Terminplanung. Nicht selten finden Coachings frühmorgens und am Abend statt. Meist werden die Termine individuell abgestimmt. Sollten diese während Bereitschaftsdiensten liegen, muss klar sein, dass es jederzeit zu einem Abbruch kommen kann. Wenn jedoch diese Rahmenbedingungen für beide Seiten klar sind, kann es los gehen. In der persönlichen Begegnung, per Telefon oder in einer Videokonferenz.